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Transformation Kunst

Skulpturen von Michael Danner

Beitrag | 17. März 2023

„So – I“, 2016, Stahl, Federstahl, 21 x 103 x 3,5 cm

Bewegliche Skulpturen. Ein Anstoß von außen versetzt das Objekt in schwingende Bewegung und neue Formen entstehen. Nach einiger Zeit findet es in die Ausgangsposition zurück. Zu stark bewegt, gerät es in Schieflage und stürzt um. Der „Kipppunkt“, der „point of no return“, ist erreicht und überschritten.

Große komplexe Bereiche und Grundlagen des Lebens sind durch menschliche Einflüsse aus dem Gleichgewicht und an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht worden.

Die einseitigen Vorstellungen der beliebigen materiellen Benutzbarkeit und Ausbeutung der Natur müssen durch ein neues Bewusstsein für die empfindlichen komplexen Zusammenhänge ersetzt werden.

Es bedarf eines offenen Wahrnehmens, eines umfassenden Erkennens und eines einfühlenden kreativen Handelns.

Die Maxime des immer größeren materiellen Gewinns ist durch die Bestrebung nach tieferem geistigen Gewinn zu ersetzen – zur Steigerung des humanen Seins.

Durch die Anwendung der Kunst und des ästhetischen Sinns kann ein neuer wertschätzender Umgang mit dem erfolgen, mit dem wir untrennbar verbunden sind und das uns bedingt.

Kunst und Ästhetik zeigen die Zusammenhänge, die Verhältnisse, die Proportionen, die Bezüge. Durch Einfühlung und Intuition erfolgen die künstlerischen Darstellungen.

Jeder Mensch besitzt ein natürliches Gefühl für diese Relationen und die dadurch bedingten Gleichgewichte. Er selbst stellt ein komplexes Gleichgewichtssystem dar und ist in andere Bezugssysteme untrennbar eingebunden. Die Intuition dafür gilt es zu stärken.

Ästhetik und künstlerische Methoden werden Grundlagen des Handelns im Umgang mit sich selbst, mit der Umwelt, in zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Politik. So können die entstandenen Ungleichgewichte und Turbulenzen zu einem möglichst harmonischen Wirken transformiert werden.

„gespannt-gewaagt, Z3“, 2017, Stahl, Federstahl, 80 x 110 x 80 cm
„Großer Raum, bewegt“, 2014, Stahl, Federstahl, ca. 243 x 370 x 370 cm
„Zwei Bögen aufeinander“ V-3, 2017, Stahl, Federstahl, 152 x 372 x 40 cm

Michael Danner ist 1951 in Neu-Ulm geboren.

Studium in der Klasse für Freie Graphik an der Kunstakademie Stuttgart und Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart.

1996 bis 2010 Gastprofessur an der Central China Normal University, Wuhan, China.

Seine Arbeiten waren schon in zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen und befinden sich in öffent­lichen und privaten Samm­lungen.
Michael Danner arbeitete schon immer in unterschiedlichen Darstellungsformen wie Skulptur, Installation, Malerei, Performance, Videos und Fotos. Seit einigen Jahren schreibt er vermehrt auch Texte und Gedichte.

Er lebt und arbeitet in Ulm, auf der Schwäbischen Alb und in Werfen (A).

>> Michael Danner Homepage