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Werkstatt-Impressionen

Forum Werkstatt SocioCity: Stadt des Lebens

Dokumentation | 18. August 2025

Die Menschheit konzentriert sich in Metropol-Regionen. Zugleich verdichtet sich in der psychiatrischen Forschung die Erkenntnis: Menschen aus urbanen Räumen haben eine geringere Stress- Resilienz und eine viel höhere Anfälligkeit für psychische Erkrankungen als Landbewohner. Urbanität der heutigen Form schwächt Menschen.

Eine neue Urbanität ist notwendig, die durch soziale Interaktion, gemeinschaftliche Identitätsbildung und soziokulturelle Qualität ein sinnstiftendes, belastbares Miteinander erzeugt.
Die Forum Werkstatt „Socio City: Stadt des Lebens“, die das Forum für Entwerfen am 25. und 26.7.2019 in Karlsruhe veranstaltete, widmete sich der wirklich faszinierenden Herausforderung: Stadt als soziokulturellen Organismus zu begreifen und sogar Metropolen entsprechend zu gestalten.
Mit Social Design!

Eine neue Urbanität ist notwendig, die durch soziale Interaktion, gemeinschaftliche Identitätsbildung und soziokulturelle Qualität ein sinnstiftendes, belastbares Miteinander erzeugt.

Tag 1 – Themen und Vortragende:

Ralph Habich
Der disruptive Wandel in Technik und Gesellschaft erhöht soziale Spannungen. Das Forum für Entwerfen arbeitet mit Social Design-Methoden an Innovationen der Konzeption der Urbanität: Socio City. Architektur und Design der neuen Urbanität fördern soziale Interaktion und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Ralph Habich, Vorsitzender Forum für Entwerfen, Vizepräsident des Deutschen Designtags

Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg
Weltweite Forschung belegt: Stadtbewohner verfügen über eine geringere Stress-Resilienz als Bewohner ländlicher Gegenden und sind anfälliger für psychische Erkrankungen. Das tradierte Konzept „Urbanität“ stößt an seine Grenzen.

Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg Psychiater, Vorsitzender des Vorstands des Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim
Daniel Fluhrer Bürgermeister Karlsruhe für Planen, Bauen, Immobilienmanagement, Flächenmanagement und Zoo

Daniel Fluhrer
Für Städte kommt dieser sozialpsychologisch getriebene Entwicklungsbedarf zu einem ungünstigen Zeitpunkt. An mentaler Vorbereitung mangelt es z.T., und die Haushaltslage ist in vielen urbanen Zentren krisenhaft angespannt.


Alexander Grünenwald Architekt, Vorsitzender Deutscher Werkbund BW, Vorstand des Deutschen Designtags

Alexander Grünenwald
Eine entscheidende Komponente der neuen Urbanität ist Partizipation: Bürgerinnen und Bürger werden so früh und umfassend wie möglich in die Entwicklung ihres Wohnorts, ihrer Quartiere, ihrer Wohngebäude einbezogen.


Gutes Essen, angeregte Gespräche –
… Mittagspause!

Prof. Florian Adler
Die Anforderungen, menschliches Miteinander signifikant zu erweitern, betrifft alle Sparten der Gestaltung. Das Inklusive Kommunikationsdesign wird dabei eine wesentliche, fast allgegenwärtige Bedeutung haben.

Cornelia Holsten, Heike Quendt, Wolfgang Spähn, Ulrike Sinner
Die Verknüpfung der Menschen zu einer soziokulturell orientierten Gemeinschaft wird über vielfältige bürgerschaftliche und nachbarschaftliche Engagements befördert werden. 


Cornelia Holsten, Vorsitzende der Bürgerstiftung Karlsruhe
Wolfgang Spähn, Integration statt Aussonderung, Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V.
Heike Quendt, QFI Quendt Food Innovation KG
Ulrike Sinner, Regional-Geschäftsführerin des Paritätischen BW e.V. 

Abendlicher Sphärenwechsel:
Joachim Kubowitz und Lotta Corradini – Sonare
Tag 2 – Themen und Vortragende:

Matthias Quendt
Partizipativ orientierte Siedlungen und Orte werden sich durch solidarische Unterstützung wechselseitig fördern.
Dazu ist eine Organisation einzurichten, die Vernetzungen anbietet und hilft, benötigtes Know-how, Mittel und Kontakte bereitstellt. Nicht zuletzt wird die Support-Organisation die Zusammenarbeit der Bewohner*innen mit lokalen wie überregionalen Unternehmen intensivieren.


Matthias Quendt, QFI Quendt Food Innovation KG

Berta Heyl, Prof. Dagmar Eisermann, Jolanthe Kugler
Die Socio City wird durch den kulturübergreifenden Austausch zügig weiterentwickelt. Anregungen aus dem europäischen Ausland (Berta Heyl) sowie aus fernen Kulturen wie beispielsweise Südafrika (Prof. Dagmar Eisermann) und Indien (Jolanthe Kugler) öffnen Horizonte. Sie sind reich an soziokulturellen Erfahrungen in der Gestaltung von gemeinschaftsorientierten Lebensformen und Gestaltungskonzepten.


Berta Heyl Architektin, Grünwald+Heyl Architekten, BauWohn–Beratung 

Prof. Dagmar Eisermann, Architektin, Hochschule Koblenz 

Jolanthe Kugler Kuratorin des Vitra Design Museum, Weil am Rhein
Christian Lutsch Kommunikationsdesign, Forum für Entwerfen, Vorstand Deutscher Werkbund BW

Christian Lutsch
Verdichtung der Metropolen: Systemische Improvisationen sind Bestandteil des Socio City-Systems; sie so brisanten Herausforderungen wir der Wachstumsgeschwindigkeit und Mietpreisexplosion begegnen. 


Angeregte Gespräche in den Pausen.

Achim Achatz
Die Socio City-Urbanität wird über vielfältigste individuelle Projekte in kleineren und großen Siedlungsbereichen entstehen, die eng miteinander vernetzt sind und über den regen Erfahrungsaustausch hohe Innovationstakte ermöglichen.

Diskurs und Debatte
Forum-Werkstatt-Team: Ralph Habich, Alexander Grünenwald, Christian Lutsch, Lioba Geggerle
Die Fotos von der Veranstaltung wurden von Eva Bauknecht, Lioba Geggerle, Alexander Grünenwald, Berta Heyl und Sonja Schultes gemacht.
Redaktion: Ralph Habich